Das Plateau des heutigen Aichet wird seit über 650 Jahren bewohnt und urkundlich nachweisbar seit mindestens 1472 ununterbrochen durch die gleiche Familie bewirtschaftet. Der Name Aichet, abgeleitet vom Baum Eiche - typisch für die hiesige Landschaft - verlieh einstmals den Besitzern des Hofs ihren Namen Aychelpaurn. Ab dem Jahre 1654 änderte sich der Name jedoch zu Anetseder (Ornatzeder).
Jakob Anetseder (1798-1879) kaufte sich und seinen Hof laut einer Regierungsurkunde aus dem Jahre 1834 von der Lehensherrschaft durch das Hochstift Passau frei. Damit waren er und seine Familie Bürger des Königreiches Bayern und dies bereits 14 Jahre vor der Bauernbefreiung. Die neuerlangte Freiheit wurde sofort genutzt, um eine Ziegelei zu errichten, die über 100 Jahre Bestand haben sollte.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts eröffnete sich Johannes Evangelist Anetseder (1866-1921) die Möglichkeit den benachbarten und fast gleich großen Vockinger Hof zu erwerben und erlangte so eine zusammenhängende Fläche, die groß genug war eine Eigenjagd zu begründen. Ein paradiesisches Jagdrevier, das dem Waidmann bis heute beste Möglichkeiten für Pirsch und Ansitz bietet.
Nach dem frühen Tod seines Vaters übernahm Johann Evangelist Blasius Anetseder (1928-2012) den Hof und investierte vermehrt neben der Landwirtschaft in das aus der stillgelegten Ziegelei hervorgegangene Sägewerk, das bis dato betrieben wird.
Seine heutige Erscheinung verdankt Gut Aichet dem Ehepaar Christian und Angelika Anetseder. Als die beiden den Hof im Jahre 1990 übernommen haben, wurde die Viehwirtschaft aufgegeben und ein erfolgreicher Reiterhof gegründet. Hierfür wurden Reithallen und -plätze, Stallungen sowie die notwendige Infrastruktur aufgebaut. Des Weiteren schufen sie in der einmalig ländlichen Atmosphäre herrliche Veranstaltungsorte, die sich bis heute großer Beliebtheit für Hochzeiten, Geburtstagsfeiern und Firmenfeste erfreuen. Unterstützt werden die beiden durch Ihre drei Töchter Antonia, Franziska und Barbara.